Einen Königsweg oder „das Konzept“ zur Betreuung von Menschen mit FASD gibt es nicht und wird es vermutlich auch nicht geben können. Diese Tatsache stellt für fast alle Betreuungseinrichtungen eine Herausforderung dar, weil sie der gewollten Standardisierung und der Effizienz von Betreuungsmodellen entgegensteht.
Für uns steht der Betroffene mit seinen persönlichen Stärken und Bedarfen im Vordergrund. Wir möchten einen individuellen Hilfeplan für junge Erwachsene mit FASD erreichen.
Als Leitfaden dienen uns drei Hilfesäulen.
Die drei Säulen der Hilfe
Die Pflegesäule beinhaltet die besondere Begleitung in Bezug auf Ernährung, Gesundheit, Hygiene und Haushalt. Nach Bedarf wird zum Beispiel ein Pflegedienst beauftragt, den Klienten regelmäßig aufzusuchen, um gemeinsam mit ihm Haushaltsaufgaben, Einkauf und persönliche
Hygiene zu erledigen. Zentral ist dabei die aktive Beteiligung des Klienten an allen Arbeitsprozessen.
Durch die Sozialpädagogische Säule wird dem/der zu betreuenden Klienten Unterstützung und kontinuierliche Begleitung bei der Erledigung alltäglicher Herausforderungen gesellschaftlicher Teilhabe gesichert. Die Sozialpädagogische Fachkraft koordiniert die beiden weiteren Säulen.
Die Freizeitpädagogische Säule beinhaltet die Begleitung des Klienten zu Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und darüber hinaus die Motivation zur sinnvollen Gestaltung der Freizeit außerhalb der eigenen vier Wände. Nach Bedarf wird hierzu auf Honorarbasis einer pädagogischen Kraft oder studentischen Hilfskraft der Auftrag erteilt.